John Weldon „J. J.“ Cale 

Cocaine ist ein Rocksong, der 1976 von J.J. Cale geschrieben und veröffentlicht wurde. Der Song erreichte Platz 22 der deutschen Singlecharts, Platz zwei in der Schweizer Hitparade und positionierte sich auf Rang fünf der österreichischen Singlecharts. Eine der bekanntesten Interpretationen des Lieds stammt von Eric Clapton.

Eine Live-Interpretation erschien auf den Alben The Fool Circle und Snaz der schottischen Rockband Nazareth. 1988 nahm die Band Old Lady Drivers den Song für ihr gleichnamiges Debütalbum auf. Andy Taylor, Gitarrist der Gruppe Duran Duran, nahm den Song für sein 1990 veröffentlichtes Soloalbum Dangerous auf. 2008 verwendete die Country-Musikerin Gretchen Wilson die Zeile „she don’t lie, she don’t lie, she don’t lie“ für ihren Song Work Hard, Play Harder. 2011 erschien Cocaine als Bonustrack des Albums Re:(Disc)overed der Band Puddle of Mudd.

Der Song war Teil des Soundtracks der Filme Starsky & Hutch von 2004 sowie Lord of War – Händler des Todes und Bad News Bears von 2005.

J.J. Cale’s „Cocaine“ ist ein Song, der nicht über Kokain im Sinne des Drogenkonsums handelt, sondern über die Enttäuschung und den Verlust, die im Namen „Cocaine“ (hier in Englisch, nicht übersetzt) steckt. Der Song beschreibt eine Erfahrung, in der jemand enttäuscht ist, da er glaubt, etwas Besonderes oder Erfülltes zu haben, aber stattdessen nur Leere und Frustration erlebt. Der Song suggeriert, dass „Cocaine“ (hier als Metapher) etwas ist, das der Sänger oder die Person, von der er singt, sucht, um ihre Enttäuschung und ihren Verlust zu vergessen. Die Suche jedoch bleibt erfolglos, und es entsteht eine Situation, in der die Person, die nach „Cocaine“ sucht, feststellt, dass sie nichts zu sagen und nichts mehr zu finden hat. Es ist wichtig zu beachten, dass der Song nicht explizit über Kokain in der üblichen Bedeutung handelt. Es ist eine vielschichtige Metapher für etwas, das man sucht und nicht finden kann, und die Enttäuschung, die daraus entsteht.

John Weldon „J. J.“ Cale wuchs in Tulsa im US-Staat Oklahoma auf. Der Name J.J. (ohne Leerzeichen und häufig auch ohne Punkte geschrieben) war ein Künstlername, der ihm in seinen Anfangsjahren als Musiker von einem Clubbesitzer des Whisky a Go Go in Los Angeles gegeben wurde, da es bereits den Musiker John Cale (Ex-Velvet Underground) gab. Fälschlicherweise wird selbst in seriösen Quellen (zum Beispiel im All Music Guide to the Blues) der Geburtsname von J. J. Cale mit „Jean Jacques“ angegeben. Diesen Namen hatte ein französischer Journalist ins Spiel gebracht, worauf er dann in einigen Biografien von J. J. Cale genannt wurde.Typisch für Cale sind kurze, eher sparsam instrumentierte Songs. Die Texte sind oft lakonisch und wurden ohne jedes Pathos vorgetragen, so dass seine Musik für typischen Rock zu ruhig ist. Dafür sind die Details der Musik sehr sorgfältig ausgearbeitet. Eric Clapton beschrieb in einem Interview diesen Stil: „… really, really minimal …, it’s all about finesse.“ – „… wirklich sehr minimalistisch …; das Wesentliche sind die Feinheiten.“ Cale ließ sich für die Produktion einer Platte oft mehrere Jahre Zeit und hat in seiner Musik den sogenannten Laid-back-Stil (zurückgelehnt, entspannt) geprägt. Das bedeutet, dass er seine wohldosierten Soli immer leicht hinter dem eigentlichen Beat des jeweiligen Stückes spielte. Der Laid-back-Stil erinnert an den Stil von Billie Holiday, die ihn nach Cales eigenen Aussagen inspirierte.

J. J. Cale und Eric Clapton veröffentlichten im November 2006 das gemeinsame Album The Road to Escondido, das 2008 mit einem Grammy als Best Contemporary Blues Album (Bestes zeitgenössisches Bluesalbum) ausgezeichnet wurde.

Cale war mit der Gitarristin Christine Lakeland (* 1954) verheiratet, die seit 1979 auf seinen Alben mitspielte und an den meisten seiner Touren als Bandmitglied teilnahm.  J. J. Cale starb im Juli 2013 in der Nähe von San Diego nach einem Herzinfarkt. Sein Grab befindet sich auf dem Mission San Luis Rey Cemetery in San Diego.

J. J. Cale, der die Öffentlichkeit eher mied und nur einen eigenen großen Hit hatte (Cocaine, 1977 Platz 22 in Deutschland, Platz 2 in der Schweiz, Platz 5 in Österreich), ist in Musikerkreisen wegen seiner Kompositionen hoch angesehen. Sein Instrumentalstück Okie wurde ab 1975 im SWF3 für lange Zeit als Erkennungsmelodie des Pop Shop mit Frank Laufenberg verwendet.

J.J. Cale wurde insbesondere durch zahlreiche Interpretationen seiner Songs durch andere Musiker bekannt, wie die Coverversionen von After Midnight und Cocaine durch Eric Clapton. 2014 erschien das Album The Breeze – An Appreciation of JJ Cale von Eric Clapton & Friends, das eine Hommage an Cale ist.

 

Personnel

J. J. Cale – vocals, guitar, bass
Doug Bartenfeld – guitar
Reggie Young – guitar solo
Kenny Buttrey – drums
Farrell Morris – percussion

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